Oculus Go

Nach der Übernahme von Oculus durch Facebook erschien im Jahr 2018 erstmalig ein vollständig standalone betreibbares HMD. Als inoffizieller Nachfolger des Samsung Gear VR, das noch den Einsatz eines Mobiltelefons in ein Brillenghäuse benötigte, ist der Betrieb eines Oculus Go HMD vollständig ohne Zusatzhardware wie Smartphone oder Desktop PC möglich.

Konzipiert für den eigenständigen Betrieb ist das Oculus Go eine attraktive Einstiegslösung für Nutzer, die ohne die Ankopplung eines High End PCs oder einer Playstation auskommen möchten.

Was bereits bei der ersten Verwendung positiv auffällt: Das HMD ist immens einfach in Betrieb zu nehmen und schaltet beim Absetzen auch relativ zügig das Display ab und sich selbst in Standby. Durch dieses Prinzip ist es möglich, ohne großen Aufwand und Zeitverlust, für ein paar Minuten in eine Virtuelle Welt einzutauchen. Gerade im Zeitalter der Smartphones ist man es als Nutzer ja gewohnt, einfach nur ein Gerät in die Hand zu nehmen und ohne große Wartezeiten verwenden zu können.

Die Oculus Go überzeugt durch ein sehr scharfes, angenehmes Display. Dabei ist die gefühlte Bildqualität besser als bei PS4 VR und der Oculus Rift, aber etwas schlechter als bei der HTC Vive Pro. Auch der Sound ist erstaunlich gut, obwohl der Lautsprecher oberhalb der Ohren platziert ist. Da dabei keine abgeschirmten Kopfhörer zum Einsatz kommen, können Außenstehende den Sound mithören, allerdings nur relativ leise.

Die Akku-Laufzeit liegt bei ungefähr zwei Stunden. Dies ist allerdings in der Praxis völlig ausreichend, da die Verwendung eines HMDs nicht ganz unanstrengend ist und man das HMD ohnehin normalerweise nicht länger am Stück verwendet.

Für die erstmalige Einrichtung der Oculus Go existiert eine Smartphone App, über die notwendige Installationsschritte durchgeführt wird. Apps und Spiele können entweder über die App installiert und gekauft werden, aber auch direkt über die Oculus Go im regulären Betrieb.

Der Controller ist zweckmäßig und ein bisschen mit einem vereinfachten Wii-Controller vergleichbar. Über die Drehung des Controllers wird ein imaginärer Strahl auf die Menü-Bedienoberfläche, die man auf der Brille wahrnimmt, projiziert. Die Position des Controllers selbst hat keinen Einfluss, da die Oculus Go kein externes Positionstracking unterstützt. Selbiges gilt auch, wenn man sich im Raum bewegt. Hierfür existieren keine Sensoren. Es werden lediglich Rotationen erfasst (3DOF).

Sehr schade ist, dass es sich bei der Oculus Go um ein sehr geschlossenen System handelt. Man ist auf den (relativ knapp bemessenen!) integrierten Speicher angewiesen. Für externe SD-Karten, um beispielsweise 2D oder 3D Fotos auf der Oculus Go anzusehen, gibt es leider keinen Slot. Glücklicherweise können in die hauseigene Oculus Gallery App aber Medienlaufwerke des lokalen Netzwerkes wie beispielsweise ein Synology NAS* eingebunden werden. Außerdem ist die Dropbox-Funktionalität der Gallery App inzwischen ausgereift, so dass ohne ein vorhandenes lokales Medienlaufwerk 3D Foto- und Videoaufnahmen am einfachsten per Dropbox überspielt werden können.

Über den Oculus Store wird einiges an kostenloser sowie kostenpflichtiger Software angeboten. Darunter viele Spiele und Experiences. Software, die nicht über den Store verfügbar ist, muss mühsam per Sideloading auf das Gerät geladen werden.

Die Oculus Go* ist vor allem für VR Neulinge interessant und für Nutzer, die eine preisgünstige mobile Lösung suchen.

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Oculus Quest 2*

Oculus Questin Deutschland Beziehen
Spezifikationen
Auflösung pro Auge1280 x 1440
Display5.5" LCD
Framerate60 Hz, 72 Hz
Gesichtsfeld100 Grad
Tracking3DOF, Gyrometer, Sensor für Beschleunigung
ErschienenJuni 2018
PlattformStandalone/Android