Erfahrungen zur Insta360 EVO VR180 Kamera

Insta360 ist ein im Jahre 2014 gegründeter Kamerahersteller, der sich rein auf Virtual Reality Kameras sowie 360 Grad Rundum Kameras spezialisiert hat. Wer sich einmal 180 Grad 3D-Fotos auf einem 3D-HMD wie der Oculus Go oder Oculus Quest angesehen hat, wird schnell der Überzeugung sein, dass es sich bei dieser immersiven Art der Fotografie um die Zukunft handelt. Mittels einem 3D-HMD kann man sich in die Szene der Fotografie zurückversetzen und erhält einen realen Eindruck, als ob man sich tatsächlich wieder in dieser Szene befinden würde. Dabei hat man einen Tiefeneindruck und kann den Kopf in unterschiedliche Richtungen drehen: Der Eindruck ist umwerfend echt - ein Eindruck, den ausgedruckte Fotos auf dem Papier nie in dieser Form vermitteln können.

Bei der Insta360 EVO fällt zunächst die Klappfunktion auf. Aufgeklappt befinden sich zwei Kameraobjektive nebeneinander. Dadurch lassen sich dreidimensionale Fotoaufnahmen in eine Richtung erstellen. Eingeklappt zeigen beide Objektive in die zwei gegensätzlichen Richtungen und es lassen sich 360 Grad Aufnahmen erstellen, die jedoch nur noch zweidimensional sein werden.

Aktuell haben sich bei der Virtual Reality Fotografie 180 Grad 3D-Fotos durchgesetzt. Durch die Verwendung des Weitwinkelobjektivs ist kein umständliches fehlerträchtiges Nachbearbeiten mittels Stitching-Mechanismen nötig. Das Foto erzielt auf Anhieb artefaktfreie Qualität.

Ebenso wie bei der Lenovo Mirage VR180 Kamera fällt uns auf, dass sich auf der Kamera kein Display befindet. Zugegebenermaßen muss man auf Grund des Weitwinkels und des späteren Betrachtungsweges nicht so genau zielen, da man ohnehin die komplette Himmelsrichtung auf der späteren Aufnahme hat. Wer dennoch ein Display beim Fotografieren verwenden möchte, kann dies über eine zugehörige Handy-App realisieren.

Im Unterschied zur Lenovo Mirage VR180 Kamera ist anzumerken, dass bei der Insta360 EVO weniger Rauschen in dunklen Räumen auftritt. Wo hier das Mitbewerberprodukt Schwächen zeigte, erzielt die Insta360 EVO recht ansehnliche Ergebnisse. Am besten gelingen natürlich Außenaufnahmen bei vollem Sonnenlicht. Hier sind die Unterschiede zwischen beiden Kameras nicht ganz so auffällig. Die Fotos der Lenovo Mirage VR180 Kamera sind auf der Oculus Go betrachtet unheimlich immersiv und ich kann nur jedem, der sich mit Fotografie beschäftigt, aber noch keine Erfahrungen mit VR gesammelt hat, sich einmal dreidimensionale 180 Grad Fotos auf der Oculus Go anzusehen, um sich selbst zu überzeugen.

Nachteilig ist anzumerken, dass im Fall der Insta360 EVO Fotos mittels Verarbeitungssoftware in ein passendes Format für die Oculus Go gewandelt werden müssen. Zudem muss in der Oculus Gallery App das passende Fotoformat erst eingestellt werden. Allerdings kann man natürlich schwer der Kamera die Schuld geben, dass die entsprechende Oculus Gallery App das entsprechende Format zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht unterstützt.

Videos müssen ebenfalls konvertiert werden. Hier gibt es aber unterschiedliche Einstellmöglichkeiten, vor allem die Settings mit höheren Frameraten überzeugen auf der Oculus Go durch relativ flüssiges Abspielen auch bei näheren Objekten. Schön ist auch die integrierte Bildstabilisierung.

Best Practices für Virtual Reality 3D Fotos

Um qualitative Virtual Reality 3D Fotoaufnahmen mit der Insta360 EVO Kamera würde ich erfahrungsgemäß für 180 Grad 3D-Fotos folgende Punkte berücksichtigen:

  • Das Hauptobjekt der Szene (beispielsweise eine Person) sollte sich in einem Abstand von zirka 50 bis 60 Zentimeter im Mittelpunkt der Aufnahme befinden. In diesem Bereich ist die Tiefenwirkung am besten
  • Denke in drei Ebenen für optimale Tiefenwirkung: Naher Abstand für das Hauptobjekt; es sollten Objekte in mittleren Abstand vorhanden sein, um die Tiefenwirkung zu verstärken; weiter Abstand zum Horizont hat kaum noch eine Tiefenwirkung und sollte im Optimalfall nicht mehr als 30 % des Bildes einnehmen
  • Möglichst Objekte an den Bildrändern vermeiden, die teilweise hineinragen - abgeschnittene Objekte zerstören den 3D Effekt
  • Aufnahmen sollten möglichst lichtstark sein; Aufnahmen in der freien Natur bei hellem Sonnenlicht wirken deutlich besser als Aufnahmen in lichtschwachen Räumen
  • Zu nahe Objekte näher als 40 Zentimeter vermeiden, sowohl direkt vor den Objektiven als auch seitlich
  • Für HMDs ohne SD-Kartenslot können Aufnahmen per Dropbox oder Medienserver im LAN zugänglich gemacht werden

Fazit zur Insta360 EVO Kamera

Die Insta360 EVO ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt vermutlich die beste VR180 Kamera im Preissegment unter 1.000 Euro. Aktuell gibt es im Consumer-Markt kein besseres Produkt, um Fotoaufnahmen für 3D-HMDs wie die Oculus Go oder Oculus Quest zu fabrizieren. In der praktischen Verwendung kann man sich mit den Schwachstellen arrangieren. Der hohe Grad an Immersion entschädigt für vieles.

Wenn man Bekannte, die ebenfalls ein 3D-HMD wie die Oculus Go über das Internet in eine so genannte Oculus Party einlädt und dort die eigenen Urlaubsfotos so echt wie nur möglich präsentieren kann, ist dies herkömmlichen auf Hochglanz ausgedruckten Urlaubsfotos dermaßen überlegen, dass ich nur jedem Fotografiebegeisterten empfehlen kann, sich näher mit Virtual Reality HMDs und Kameras auseinanderzusetzen.

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Spezifikationen
Auflösung pro Auge3040 x 3040
Displaykeines
Framerate30 Hz, 50 Hz, 100 Hz
Gesichtsfeld180 Grad (bei 2D auch 360 Grad)
KartensteckplatzmicroSD bis 128 GB
ErschienenMärz 2019
PlattformStandalone/Android

Insta360 EVO VR 3D-Kamera*

Insta360 EVO