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Der Virtual Reality Markt ist am Ende - oder etwa doch nicht?

Die jüngsten Schlagzeilen über die Schwierigkeiten von Meta und Apple im Virtual Reality (VR) Markt haben viele Beobachter dazu veranlasst, das Ende dieser Technologie auszurufen. Doch ist VR wirklich am Ende oder steckt noch Leben in diesem Zukunftsmarkt? Eine genauere Analyse der Situation zeigt, dass die Realität differenzierter ist als manche reißerischen Überschriften vermuten lassen. Tatsächlich steckt der VR-Markt noch in einer frühen Phase und die aktuellen Rückschläge sind typisch für junge, disruptive Technologien. Ähnliche Entwicklungen haben wir in der Vergangenheit bei Innovationen wie PCs, dem Internet oder Smartphones gesehen. Auch dort gab es anfangs Durststrecken und Rückschläge, bevor der Massenmarkt erreicht wurde. Die Frage ist also nicht ob, sondern wann VR den Durchbruch schafft.

Metas teure VR-Wette

Kein Unternehmen hat so viel Geld und strategischen Fokus in VR investiert wie der Facebook-Konzern Meta. Seit der Übernahme von Oculus im Jahr 2014 hat Meta Milliarden in die Entwicklung von VR-Hardware, Software und Inhalten gesteckt. Allein in der ersten Hälfte des Jahres 2024 verbuchte die VR-Sparte Reality Labs einen Verlust von 8,3 Milliarden Dollar. Seit 2020 summieren sich die Verluste auf rund 50 Milliarden Dollar. Das sind gigantische Summen, die verdeutlichen, wie sehr Meta an die Zukunft von VR glaubt.

Für Außenstehende mögen diese Zahlen nach einem Fiasko klingen. Doch Meta sieht die hohen Investitionen als bewusste langfristige Wette auf die Zukunft. Man ist überzeugt, dass VR und das Metaverse das nächste große Ding nach dem Smartphone werden. Um diese Vision zu verwirklichen, ist man bereit, über Jahre hinweg hohe Verluste in Kauf zu nehmen. Das ist eine Strategie, die man aus der Tech-Branche kennt. Auch Unternehmen wie Amazon oder Tesla haben über Jahre Verluste geschrieben, um disruptive Innovationen voranzutreiben und neue Märkte zu schaffen.

Dabei kann sich Meta diese Strategie durchaus leisten. Denn das Kerngeschäft mit Werbung in den Apps wie Facebook und Instagram läuft nach wie vor sehr profitabel. Im zweiten Quartal 2024 steigerte Meta den Nettogewinn um beeindruckende 73% auf 13,5 Milliarden Dollar. Diese Gewinne geben dem Konzern den finanziellen Spielraum, die VR-Wette weiterzuverfolgen. Solange das Werbegeschäft brummt, kann Meta es sich leisten, in VR zu investieren und auf den großen Durchbruch zu warten. Das ist ein strategischer Vorteil gegenüber kleineren VR-Unternehmen, die nicht über so tiefe Taschen verfügen.

Apples verhaltener VR-Start

Auch der iPhone-Konzern Apple hat sich mit der Vision Pro in den VR-Markt gewagt. Doch der Start der 3.500 Dollar teuren High-End-Brille verläuft bisher verhalten. Laut Medienberichten bleiben die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurück. Einige Beobachter sehen darin bereits ein Zeichen, dass selbst ein Innovator wie Apple den VR-Markt nicht knacken kann. Doch auch hier lohnt ein genauerer Blick.

Zunächst einmal ist die Vision Pro ein Prestigeprodukt für Early Adopters und Entwickler. Mit einem Preis von 3.500 Dollar zielt sie nicht auf den Massenmarkt ab. Stattdessen will Apple damit Erfahrungen sammeln, die Technologie weiterentwickeln und ein Ökosystem für VR-Inhalte und -Apps aufbauen. Das braucht Zeit und Geduld. Apple denkt langfristig und hat nicht erwartet, mit der ersten Brille direkt den großen Durchbruch zu landen.

Zudem ist die Vision Pro nur der erste Schritt von Apples VR-Strategie. In den kommenden Jahren dürften weitere, massentauglichere Modelle folgen, die von den Erfahrungen mit der Vision Pro profitieren. Apple will mit VR und AR eine neue Gerätekategorie etablieren und sieht darin die Zukunft des Computing. Dafür ist man bereit, einen langen Atem zu haben. Auch frühere Produktkategorien wie das iPhone oder die Apple Watch brauchten ihre Zeit, bis der Durchbruch gelang. Apple lässt sich davon nicht entmutigen, sondern arbeitet beharrlich an der Verbesserung seiner Produkte.

Nicht zuletzt verfügt Apple über enorme finanzielle Ressourcen, um seine VR-Pläne auch langfristig zu verfolgen. Der Konzern sitzt auf einer Kriegskasse von über 100 Milliarden Dollar und erwirtschaftet jedes Quartal Milliardengewinne. Damit kann man es sich leisten, in neue Technologien zu investieren und auch Rückschläge wegzustecken. Wie Meta denkt Apple in längeren Zeiträumen als die meisten anderen Unternehmen.

VR braucht Zeit und Geduld

Die aktuellen Schwierigkeiten von Meta und Apple zeigen vor allem eines: Der VR-Markt braucht mehr Zeit als von manchen erhofft, um sein volles Potenzial zu entfalten. Die Technologie steckt immer noch in den Kinderschuhen. Aktuelle VR-Brillen sind zu klobig, zu teuer und bieten noch zu wenige Must-Have-Anwendungen, um die breite Masse zu überzeugen. Es braucht technologische Fortschritte, um die Hürden der Massentauglichkeit zu überwinden.

Doch die Entwicklung schreitet mit großen Schritten voran. Die Geräte werden leistungsfähiger, komfortabler und günstiger. Neue Anwendungen in Bereichen wie Gaming, Bildung, Design und Unterhaltung zeigen das Potenzial der Technologie. Es ist absehbar, dass VR in den kommenden Jahren immer mehr Alltagstauglichkeit erreichen wird. Schon jetzt gibt es beeindruckende VR-Spiele, Lernanwendungen und Kreativtools. Mit fortschreitender Technologie werden die Möglichkeiten immer größer.

Dabei darf man nicht vergessen: Der VR-Markt steckt noch in einer frühen Phase. Ähnlich wie PCs in den 80ern, das Internet in den 90ern oder Smartphones in den 2000ern wird es seine Zeit dauern, bis VR massentauglich wird. Doch die Richtung stimmt und das langfristige Potenzial ist enorm. Schon jetzt ist VR in einigen Bereichen wie dem Gaming-Markt auf dem Vormarsch. Mit besserer Technologie und mehr Inhalten wird sich VR Schritt für Schritt in immer mehr Anwendungsbereiche vorarbeiten.

Entscheidend wird sein, dass Unternehmen wie Meta und Apple weiter an der Technologie arbeiten und nicht beim ersten Gegenwind aufgeben. Sie müssen einen langen Atem beweisen und ihre Investitionen weiter vorantreiben. Denn nur so kann die Technologie reifen und ihr Potenzial entfalten. Die Geschichte zeigt, dass disruptive Innovationen oft Jahre brauchen, um den Massenmarkt zu erreichen. Doch wenn sie es schaffen, verändern sie die Welt.

Fazit: VR ist noch lange nicht am Ende

Nein, der VR-Markt ist noch lange nicht am Ende. Was wir aktuell erleben, sind die typischen Wachstumsschmerzen einer jungen Technologie. Meta, Apple und andere Akteure investieren Milliarden, um die Zukunft von VR Wirklichkeit werden zu lassen. Dass dabei Rückschläge und Durststrecken einkalkuliert sind, ist völlig normal. Die Unternehmen denken langfristig und lassen sich von kurzfristigen Schwierigkeiten nicht entmutigen.

Die Vision von VR als nächste große Computing-Plattform nach dem Smartphone ist ungebrochen. Wer heute VR abschreibt, könnte sich in einigen Jahren genauso irren wie diejenigen, die in der Frühphase das Potenzial von PCs, Internet oder Smartphones unterschätzt haben. Natürlich gibt es keine Garantie, dass sich VR am Ende durchsetzt. Aber die Chancen stehen gut, dass die Technologie in den kommenden Jahren immer mehr Fahrt aufnimmt.

Dafür braucht es vor allem Geduld und Weitsicht. Die Entwicklung von VR ist ein Marathon, kein Sprint. Unternehmen wie Meta und Apple haben die Ressourcen und die Entschlossenheit, diesen Weg zu gehen. Sie werden die Technologie Schritt für Schritt weiterentwickeln, neue Anwendungen schaffen und die Nutzerfreundlichkeit verbessern. Scheitern ist dabei ein notwendiger Teil des Innovationsprozesses.

Für Verbraucher und Unternehmen bedeutet das: Man sollte VR im Blick behalten, aber nicht auf den ganz großen Hype warten. Die Technologie wird sich nach und nach in immer mehr Bereiche vorarbeiten. Wer die Entwicklung aufmerksam verfolgt, kann schon heute von den Möglichkeiten von VR profitieren - sei es beim Gaming, in der Bildung oder im beruflichen Kontext.

Langfristig hat VR das Zeug, unser Leben ähnlich stark zu verändern wie einst PCs oder Smartphones. Wer die Entwicklung mit Weitsicht und Geduld verfolgt, könnte am Ende zu den Gewinnern einer aufregenden Zukunftstechnologie gehören. Der Weg ist noch weit, aber er führt in die richtige Richtung. In 10 oder 20 Jahren werden wir uns vermutlich wundern, dass es jemals Zweifel am Durchbruch von VR gab.